Die „Plastics Transition Roadmap“, vorgestellt von „Plastics Europe“ im Oktober 2023, markiert den Weg zu einer nachhaltigen Kunststoffproduktion. Das Ziel ist, bis 2050 65 % der fossilen Rohstoffe durch recycelbare Materialien, Biomasse und innovative Technologien zu ersetzen. Aktuell stammen 19,5 % der Kunststoffe in Europa bereits aus Kreislaufquellen – ein erster bedeutender Schritt.

Wichtige Schritte für Unternehmen

1. Herstellung recycelbarer Produkte

Eine zentrale Maßnahme für Unternehmen ist die Reduzierung des Materialeinsatzes bei der Produktgestaltung. Ziel ist es, Produkte zu entwickeln, die mit weniger Ressourcen auskommen und gleichzeitig leichter recycelt werden können. Dies schließt eine gründliche Überprüfung des Produktlebenszyklus und der verwendeten Rohstoffe ein. Durch eine optimierte Produktstruktur lassen sich sowohl Materialabfälle als auch Produktionskosten reduzieren. Hier setzt die Kreislaufwirtschaft an, die auf Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit von Produkten fokussiert.

2. Förderung von Mehrwegsystemen und Kreislaufmodellen

Unternehmen sollten aktiv auf Mehrwegverpackungen und wiederverwendbare Systeme setzen, um den Lebenszyklus von Kunststoffen zu verlängern. Kreislaufgeschäftsmodelle ermöglichen es, Materialien im Wirtschaftskreislauf zu halten, anstatt sie nach einmaliger Verwendung zu entsorgen. Solche Systeme minimieren den Ressourcenverbrauch und reduzieren die Umweltauswirkungen erheblich. Investitionen in Rücknahmesysteme und die Wiederaufbereitung von Materialien sind hier der Schlüssel zum Erfolg.

3. Unterstützung für Rahmenbedingungen und Recyclingtechnologien

Um die Transformation der Kunststoffindustrie voranzutreiben, müssen Unternehmen für geeignete politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen eintreten. Dazu gehören klare gesetzliche Vorgaben sowie Anreize für die Nutzung von Alternativen zu fossilen Rohstoffen. Es ist entscheidend, dass Unternehmen den Ausbau von Recyclinginfrastrukturen aktiv unterstützen und in innovative Technologien investieren, die Kunststoffabfälle effizienter sammeln, sortieren und recyceln können.

4. Investitionen in Recyclinganlagen

Moderne Technologien zur Sammlung, Sortierung und Wiederverwertung von Kunststoffabfällen sind essenziell, um die Recyclingquoten zu erhöhen. Investitionen in neue Anlagen und Verfahren, die den Rückfluss von Kunststoffen in den Produktionskreislauf optimieren, sind daher unerlässlich. Diese Anlagen sind der Dreh- und Angelpunkt einer effektiven Kreislaufwirtschaft, da sie eine höhere Qualität des recycelten Materials gewährleisten und gleichzeitig die Abhängigkeit von neuen fossilen Rohstoffen reduzieren.

Roadmap für den Übergang zur Kreislaufwirtschaft

Die „Plastics Transition Roadmap“ bietet Unternehmen klare Handlungsanweisungen, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu meistern. Indem Unternehmen ihre Produkte ressourcenschonend gestalten, Mehrwegsysteme ausbauen und in fortschrittliche Recyclingtechnologien investieren, können sie sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile nutzen und gleichzeitig einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion von Plastikabfällen leisten. Die Industrie fordert darüber hinaus strategische staatliche Maßnahmen, um verbindliche Recyclingquoten einzuführen und Anreize für nachhaltige Innovationen zu schaffen.

Die Zukunft der Kunststoffindustrie liegt in der Transformation hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft – und Unternehmen können diesen Wandel aktiv mitgestalten.